Achtsames und präzises Berühren und Bewegen
*

Spannungen ausgleichen und Schmerzen lindern
*

Der Sprache des eigenen Körpers lauschen
*

Die persönliche Erlebnisfähigkeit stärken
*

Der individuellen Persönlichkeit Ausdruck verleihen
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Sich auf alltägliche Situationen und Tätigkeiten einstellen
*
Erholen und neue Kräfte schöpfen

Der Begriff „ Eutonie“

abgeleitet aus den griechischen Wurzeln eu - wohl, gut, harmonisch und tonos - Spannung, bedeutet Spannkraft, Elastizität, Wohlspannung. In der Eutonie Gerda Alexander® erhalten Sie die Möglichkeit, unter einfühlsamer Begleitung in ihrem individuellen Rhythmus für sich und Ihren Körper zu sorgen. Mit einfachen und zugleich sehr wirkungsvollen Bewegungen und Wahrnehmungsübungen entsteht eine Regulierung der vitalen Prozesse im Körper. Zugleich bekommen Sie die Gelegenheit,
zu Ihren ganz individuellen Bewegungen und Ausdrucksmöglichkeiten zu finden.


Sie erfahren Entspannung, Linderung und Stimulierung da,
wo für Ihre momentane Situation Ausgleich und Reorganisation nötig und angebracht sind.

 


Die Eutonie ist, unabhängig von Alter und Bewegungs-möglichkeiten, für jeden Menschen zugänglich. Jeder übt in seinem eigenen Rhythmus, ohne Suggestion und ohne Vorbild.
Es geht nicht um das Erlernen einer Technik, um Leistung oder Wertung. Im Mittelpunkt stehen das Spüren, das bewusste
Erleben und die persönliche Erfahrung. Die Eutonie fördert
so die Entwicklung der individuellen Möglichkeiten und die Selbständigkeit des Menschen. Die Spontaneität wächst und die Kreativität entfaltet sich. Mit der Tonusflexibilität nimmt auch die Erlebnisfähigkeit zu und ermöglicht, die Höhen und Tiefen der ganzen Gefühlsskala zu erleben. Die Präsenz in Körper und
Stimme sowie der Kontakt und die Präzision im Umgang mit Gegenständen, Werkzeugen und Musikinstrumenten erlauben,
das eigene Erleben in seiner ganzen Vielfalt auszudrücken.
Die spontane und die künstlerische Ausdrucksfähigkeit
intensivieren und entwickeln sich.

Die Eutonie Gerda Alexander findet in pädagogischen, sozialen, sportlichen und künstlerischen Bereichen ihre Anwendung.
Auch in der Gesundheitsvorsorge und in verschiedenen Kliniken (Orthopädie, Rehabilitation, Psychosomatik, Psychiatrie)
wird sie erfolgreich eingesetzt.

Arbeitsansatz


Die Eutonie Gerda Alexander® wird im Gruppenunterricht und in Einzelstunden angeboten. Zum Üben werden eine Wolldecke, bewegungsfreundliche Kleidung und natürliche Materialien
wie Filzbälle, Nickibälle, Bambusstäbe,
Kastaniensäckchen u.v.a.m. verwendet.

Es gibt keine festgelegten Übungsfolgen. Jede Eutoniestunde
wird neu gestaltet und auf die Bedürfnisse und Erfahrungen
der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer abgestimmt.
Die Eutonie-Pädagogin/der Eutonie-Pädagoge führt in verbaler Anleitung durch die Stunde, regt zum achtsamen Berühren, Spüren, Bewegen oder Loslassen an und lenkt die Aufmerksamkeit auf bestimmte Körperteile, Empfindungen oder Auswirkungen.

 


Die Bewegungsvorschläge sind einfach und vielfältig:

 

sich räkeln, strecken und dehnen

*

den Arm mit einem weichen Ball abrollen

*

in Ruhe die Auflageflächen des Körpers auf dem Boden spüren

*

mit einem Tennisball die Fußsohle abrollen

*

ein Kastaniensäckchen unter die Schulter legen,
loslassen und hineinspüren

*

von einem Knie oder Ellbogen aus bewegen, zeichnen

*

die Bewegungsmöglichkeiten der einzelnen Gelenke entdecken

*

auf den Sitzbeinhöckern rollen

*

Druck gegen den Boden oder die Wand geben, sich abstoßen

 

 

 


In Ruhe und Bewegung werden so die körperlichen
Empfindungen bewusst gemacht und der ganze
Organismus kreativ und zugleich systematisch erforscht.
Die Sensibilität verfeinert sich, die Wahrnehmungsfähigkeit
wird gesteigert und die Tonusflexibilität entwickelt sich.

 


Die leicht erfassbaren Mittel der Eutonie können auch im
Alltag, bei der Arbeit, in der Freizeit, bei Spiel, Sport und
allen künstlerischen Tätigkeiten angewendet werden.
Sie bereichern die unterschiedlichen Lebenssituationen
und führen zu mehr Lebensqualität.

 

 

 

 

Der Tonus

 

Als Tonus wird die Grundspannung und Flexibilität der Muskulatur bezeichnet. Eine flexible Grundspannung reagiert äußerst sensibel auf alle inneren und äußeren Ereignisse. Sie passt sich der jeweiligen Situation an. Tonusveränderungen geschehen im Allgemeinen unwillkürlich. Der Körpertonus erhöht sich z.B. in der Bewegung, und er senkt sich im Schlaf. Er steht in engem Zusammenhang mit der Gefühlswelt: Freude, Angst und Erregung wirken tonuserhöhend, Müdigkeit, Traurigkeit
und Erschöpfung tonussenkend.

Bei vielen Menschen ist die Tonusflexibilität durch
Verspannungen und Fehlhaltungen eingeschränkt. Der Tonus kann ständig zu hoch, zu tief oder auch in einem Mittelbereich fixiert sein. Die Eutoniearbeit führt dahin, Tonusveränderungen zu beobachten, wahrzunehmen und zu erleben. Die Fixierungen lösen sich allmählich auf. Der Tonus kann mit der Zeit auch bewusst beeinflusst werden.

Die Eutonie setzt in ihrer Arbeit am Körper an. Sie erfasst
aber den Menschen in seiner Ganzheit. Je flexibler der
Tonus wird, umso erlebnisfähiger wird der Mensch für
die gesamte Spannbreite des Lebens.

Besonderheiten


Die Eutonie Gerda Alexander® hat einen pädagogischen,
einen therapeutischen und einen künstlerischen Aspekt.

Das aufmerksame Spüren richtet sich u.a. auf die verschiedenen Körperstrukturen, die Haut und den Körperinnenraum mit Muskulatur, weichen Geweben und dem Knochenbau. Die Präsenz im eigenen Körper wird geweckt und ein bewusster Kontakt zur Umwelt kann dadurch hergestellt werden. Das Erleben des
Skeletts als feste Struktur, sowie das Nutzen des Bodens für die reflektorische Aufrichtung, führen zu einer freien Aufrichtung und zu organischen und harmonischen - eutonischen Bewegungen.
Durch ein Minimum an Anstrengung wird ein Maximum
an Wirksamkeit erreicht
.

Die tiefgehende Wirkung der Eutonie zeigt sich in der Geschmeidigkeit der Muskulatur, der Beweglichkeit der Gelenke, einer aufrechten und freien Haltung, natürlichen und harmonischen Bewegungen und in einer Verbesserung der neurovegetativen Funktionen (u.a. Blutkreislauf und Atmung).

Die enge Verbindung zwischen Muskeltonus und Psyche kann
in der Eutoniearbeit zu zutiefst beglückenden Erlebnissen führen.
Es können aber neben physischen auch psychische Schmerzpunkte berührt werden, wie z.B. Traurigkeit oder Ängste. Diese lösen sich dann auf, wenn die zugrunde liegenden Erlebnisse vom Bewusstsein verarbeitet und integriert werden können. So ein Prozess führt dahin, die eigenen Gefühle zuzulassen, zu erleben und
zum Ausdruck zu bringen.

 

 


Anwendungsbereiche


In der Eutonie-Arbeit richtet sich die Aufmerksamkeit nicht in
erster Linie auf die vorhandenen Symptome. Im Mittelpunkt
der Arbeit liegt vielmehr der Blick hin zum ganzen Menschen und zu dem, was möglich ist.
So richtet sich die Eutonie Gerda Alexander® gleichermaßen
an Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
Auf Grund des ganzheitlichen Ansatzes können für jede
Zielgruppe geeignete Arbeitsweisen gefunden werden.


Die Eutonie ist hilfreich:

 

Bei Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates
(Muskelverspannungen, Gelenkproblemen, Arthrose, Haltungsschwäche, Bandscheibenvorfall, Osteoporose)

*
Bei Schmerzen (Rückenschmerzen, Migräne, Rheuma)

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Bei neurologischen Störungen und Erkrankungen
(Schleudertrauma, Schlaganfall, neuromuskulären Erkrankungen)

*
Bei psychosomatischen und vegetativen Störungen
(Durchblutung, Herz, Kreislauf, Verdauung, Atmung)

*
Bei Stresssymptomen (Nervosität, Schlafstörungen, Erschöpfung)

*

Bei Hautproblemen (Akne, Allergien, Neurodermitis)

*

Bei psychischen Problemen (depressive Stimmungen, Kontaktschwierigkeiten, Abgrenzungsproblemen)

*
Bei Konzentrations- und Lernschwierigkeiten

*
Bei der Geburtsvorbereitung -Begleitung und -Nachbetreuung

 

 


Die Eutonie fördert:


Ganzheitliche Regeneration und Aktivität
der Selbstheilungskräfte

*
Persönliches Wohlbefinden, Kommunikations-
und Ausdrucksfähigkeit

*
Selbstvertrauen und Eigenständigkeit

*
Harmonische Aufrichtung und ökonomische Bewegungen

*
Bewegungskoordination und differenzierte Motorik

*
Balance und Ausgeglichenheit

*
Beweglichkeit und Stabilität auf allen Ebenen

*
Nachreifeprozesse auf unterschiedlichsten Ebenen

 

 

 


Gerda Alexander

 

Gerda Alexander (1908-1994) wuchs mit der Rhythmik
Jaques-Dalcroze auf. Sowohl von ihren Eltern als auch ihrer Heimatstadt Wuppertal erfuhr sie in ihrer Begabung Musik und
Tanz eine große Unterstützung. Ihr Interesse galt der Musik, dem modernen Ausdruckstanz, dem Theater und der
Entfaltung der Persönlichkeit.

 

Auf Grund gesundheitlicher Beschwerden begann sie, mit der
ihr eigenen, großen Sensibilität für das eigene Körpergeschehen,
zu forschen. Sie fing an, Entspannungs- und ökonomische Bewegungsmöglichkeiten zu entwickeln, die zugleich die Selbstregulierungs- und Heilkräfte des Organismus fördern.

 

Zudem war es Gerda Alexander ein Anliegen, die Menschen zum Entdecken ihrer eigenen Bewegungsformen und dem entfalten
ihrer Kreativität zu unterstützen. All das findet sich in ihrem beständigen Streben nach persönlicher Entwicklung und Reifen.
Aus jahrzehntelangem Forschen, Erfahren und Beobachten entstand eine Arbeitsweise, welche auf den Grundsätzen der Reformpädagogik basiert. Mit dem von Gerda Alexander 1959 organisierten „Internationalen Kongress für Entspannung und natürliche Bewegung“ in Kopenhagen, wurde die Eutonie
erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

 

 

lesen Sie mehr unter

www.eutonie-akademie.at
www.eutoni.dk
www.eutonie.de